[OGP-BW] News Bulletin
Liebe Freunde des Arbeitskreis OGP Baden-Württemberg,
heute ist der letzte Tag des diesjährigen OGP Summits in Ottawa - mit einer großen Delegation aus Deutschland.
Zudem gibt es einiges neues. Zeit für einen Bulletin..siehe unten..
AKTUELLES
- Momentan: OGP-Summit Ottawa / Deutschland übernimmt Sitz im Lenkungskreis (Dorothee Bär)
- Twitter-Lektüre: #OGP2019 #ogpsummit2019 #OGPCanada #ogpde @OpenGovGermany
- 2. Nationaler Aktionsplan Open Government Partnership
Deutschland (NAP)
- Konsultation der Bureg für 2. Nationaler Aktionsplan OGP
abgeschlossen: Zivilgesellschaftliche Vorschläge
- IT-Planungsrat bei 29. Sitzung im Juni mit versprengten Open-Themen - jedoch schwacher Rücklauf aus den Ländern für NAP
- Idee zu einem Open-Government-Pakt-Prozess in BW aus
den gemeinsamen Workshops des AK OGP-BW und der AG OpenGov des
ST BW weiter in Ausarbeitung
- Programm "Modellkommune" des BMI arbeitet an Förderung für "regionale
Open Government Labore" (Koalitionsvertrag)
- Antwort auf Große Anfrage Open Data in BW
- EUTOPIA.works, 2-tägiger Workshop zu Open Data für
Nachhaltigkeit u. openKI. Video jetzt online: https://sites.google.com/view/eutopia-works/startseite
- Open Data bei Bertelsmann Stiftung
KOMMENDE VERANSTALTUNGEN
- IFG-Days BW des Landesbeauftragten für Datenschutz und
Informationsfreiheit Baden-Württemberg
- Creative Bureaucracy Festival
RÜCKBLICK
- Meilensteine Open Government
- WebDays und OGP
- PSI (Open Data) Richtlinie
- Zwei Artikel in Tagesspiegel Background
Viele Grüße in die Runde,
Olli Rack
--
Oliver Rack
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Deutschland
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AKTUELLES
Momentan: OGP-Summit Ottawa / Deutschland übernimmt Sitz im Lenkungskreis (Dorothee Bär)
Schöne Neuigkeiten: Nachdem Deutschland erst seit dem OGP Summit 2016 an der OGP teilnimmt nimmt die Bundesregierung mit dem diesjährigen OGP Summit einen Sitz im Lenkungskreis der OGP ein.Schon im Spätjahr war die OGP an das Bundeskanzleramt heran getreten und hat eine Aufnahme Deutschlands in den Lenkungskreis thematisiert. Mit Staatsministerin Dorothee Bär haben wir dort eine passende Besetzung - im Rahmen ihrer Arbeit beim BMVI (mFUND Förderkriterien haben viel für mehr Bekanntheit des Themas Open Data beigetragen) hat sie schon umfassend mit dem Thema Open Data zu tun gehabt und bei Veranstaltungen wie den Datasummits und Dataruns intensiven Austausch mit der Open-Szene der Zivilgesellschaft gepflegt.
Hier die zwölfköpfige Delgation aus Deutschland:
https://twitter.com/Rebastion/status/1133957401714073600
#OGP2019: https://twitter.com/search?q=%23OGP2019&src=tyah
#OGPDE https://twitter.com/search?q=%23OGPde&src=typd
Mit Michael Peters, von der Koordinierungsstelle des Open Government Netzwerks (OGN, früher Arbeitskreis Open Government Partnership Deutschland) und Afriana Groh vom Prototype Fund sind auch zwei Vertreter*innen des OGN vor Ort und in ersten Gesprächen mit Frau Bär.
2. Nationaler Aktionsplan Open Government Partnership
Deutschland (NAP) - schwacher Rücklauf aus den Ländern
Die im März gestartete Entwicklung des 2. Nationalen Aktionsplans
OGP der Bundesregierung befindet sich gerade quasi am Anfang der
zweiten Halbzeit. Die öffentliche Konsultation der Bureg ist
abgeschlossen und es kamen einige interessante Vorschläge für
Verpflichtungen zusammen. Hier eine Zusammenfassung, die auch etwas
Kritik beinhaltet.https://opengovpartnership.de/zivilgesellschaftliche-vorschlaege-fuer-den-2-nationalen-aktionsplan/
Aufgrund des Föderalismus und einer starken kommunalen Subsidiarität ist eine Open Government Partnership in Deutschland ohne die Einbindung der Länder und Kommunen nur schwach implementiert. Deswegen ist im 2. NAP erstmals ein föderales Kapitel vorgesehen, in das Länder und Kommunen Verpflichtungen einreichen können, um Teil des NAPs zu sein. Bislang gelang es der Bundesregierung jedoch kaum, subnationale Regierungen zu Beiträgen für dieses Kapitel zu gewinnen - bis auf das sehr engagierte Nordrhein-Westfalen das drei Beiträge angekündigt hat. Hier zahlt sich aus, dass sich die Akteure in Nordrhein-Westfalen sowohl auf Seiten der Behörden als auch der Zivilgesellschaft schon lange im Bereich Open Governvernment engagieren und zusammenarbeiten, bereits seit einigen Jahren über einen Open-Government-Pakt als gemeinsame Grundlage verfügen und nun bei der Entwicklung von Verpflichtungen für den NAP eingespielte und leistungsstarke Strukturen vorgehalten sind - die Landesregierung betreibt mit open.NRW sogar eine Einheit für Open Government.
Für die Einbindung der Länder u. Kommunen beim nationalen OGP-Prozess ist der IT-Planungsrat von Bund und Länder mit der Geschäftsstelle im BMI zuständig, der jedoch stark mit der Koordinierung der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes befasst ist. Open Government sollte dort aber einen stärkeren Stellenwert bekommen. IT-PLR sollte Funktionalitäten von OpenGov auch in die Herausforderungen seiner eigenen Top-Themen (auch Personalgewinnung) hineindenken.
Weiterhin besteht aber auch für subnationale Regierungen die Möglichkeit sich im Rahmen des Local Programs der OGP direkt auf eine OGP-Teilnahme zu bewerben.
https://www.opengovpartnership.org/ogp-local-program/
IT-Planungsrat bei 29. Sitzung im Juni mit versprengten Open-Themen
- Abschlussbericht des nationalen Open-Data-Portals GovData zur Einführung des Standards DCAT-AP.de
- Bund berichtet Sachstand zu 2. NAP. Rücklauf aus Ländern bis
auf NRW (drei Beiträge) bislang Fehlanzeige. Überlegung im
Raum das neue Länder-Kommunen-Kapitel aufzulösen und
Länder-Verpflichtungen anderweitig zu kennzeichnen.
- Der Vorschlag zur Anpassung der Nationalen E-Governmenment Strategie (NEGS) führt Informationsfreiheits-/ Transparenz-/ Open-Data-Gesetze weiterhin und zwar im Cluster "Nationale Gesetze und Strategien"
- In den Strategischen Zielen des IT-PLR sind im Vorschlag die Ziele der Transparenz u. gesellschaftlichen Teilhabe zu Gunsten neuer Ziele wie Personalgewinnung und Verschränkung von Organisationsbereichen weiter nach unten nummeriert worden.
Idee zu einem Open-Government-Pakt-Prozess in BW aus Workshop ZKM weiter in Ausarbeitung
In Baden-Württemberg sind derzeit Ivan Acimovic, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Open Government bei Städtetag Baden-Württemberg, Andreas Krumtung und Jörn von Lucke vom The Open Government Institute an der Zeppelin Universität und Oliver Rack vom Strategierat des Open Government Netzwerks und Initiator des Arbeitskreis Open Government Partnership Baden-Württemberg dabei, eine Vereinbarung und ein Vorgehen zwischen Land, kommunalen Landesverbänden und Kommunen, die sich dazugesellen möchten auszuarbeiten, um gemeinsam einen elaborierten Open-Government-Pakt zu entwickeln.Das Papier wollen wir im Rahmen der IFG-Days des LfDI BW am 7.6. vorstellen. (s.u.)
https://opengovpartnership.de/meetup-in-baden-wuerttemberg-zum-2-nationalen-aktionsplan/
Programm Modellkommune des BMI arbeitet an Förderung für "regionale Open Government Labore" (Koalitionsvertrag)
Die im Koalitionsvertrag vereinbarten "regionalen Open Government-Laboren" werden durch die Abteilung Heimat aufgefriffen und über das bewährte Instrument "Modellkommune", das sich schon 2017 Open Government verschrieben hatte gefördert. Das Instrument wird derzeit vorbereitet, so hört man, den Abschlussbericht zu den geförderten Projekten aus "Modellkommunen Open Government" wird Anfang September in Berlin vorgestellt.http://open-government-kommunen.de/
Antwort auf Große Anfrage Open Data in BW
Einen recht umfassenden Blick auf den Sachstand zu Open Data in Baden-Württemberg erlaubt die Antwort der landesregierung auf eine Anfrage von der Fraktion der FDP/DVPhttps://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/5000/16_5945_D.pdf
Im Herbst war das Thema Open Data nach einer Konsultationsphase des E-Gov-Gesetz BW und einer Nachbesserung zu einer kann-Regelung für die Kommunen wieder vor Verabschiedung aus dem Entwurf genommen worden - mit Verweis auf einen eigenen Gesetzgebungsprozess.
EUTOPIA.works
Vor zwei Wochen hat Politics for Tomorrow in der Mannheimer Architektur u. Nachhaltigkeits-Ikone Multihalle, die 1976 von Frei Otto erbaut wurde und bislang die grüßte freitragende Holzkonstruktion im Leichtbau der Welt ist, zwei Workshops zu Open Data in Bezug auf die UN-Nachhaltigkeitsziele und dem Musterdatenkatalog aus NRW sowie in Bezug auf Künstliche Intelligenz. Gefördert wurde diese von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien aus Sharing Heritage und der Stadt Mannheim. Unterstützt von der Bertelsmann Stiftung und der Digitalakademie@bw. Eine Dokumentation wird gerade erarbeitet und gerade ist dazu ein kurzes Video aus dem Schnitt gekommen zu sehen mit weiteren Infos hier:Infos und Video-Beitrag:
http://EUTOPIA.works
Hier auch Hier ein erster Schulterblick
https://www.linkedin.com/pulse/eutopiaworks-oliver-rack/
Wer die Halle spannend hier noch etwas Background:
https://sites.google.com/view/eutopia-works/startseite/multihalle
Open Data bei Bertelsmann Stiftung
Die Bertelsmann Stiftung, Mitglied im Open Government Netzwerk, ist
schon lange ein Akteur im Bereich Open Data und Open Government. Nun
plant sie sukzessive, ihre eigene Studien-Daten als Open Data bereit
zu stellen. Die Studien-Publikationen sind schon lange unter einer
offenen Lizenz. Jetzt sollen zunehmend die zugrundeliegenden Daten
bereit gestellt werden. Ich unterstütze sie bei diesem Prozess.In einem ersten Aufschlag wurden mit Veröffentlicheung der großen Studie zur Plattformarbeit sämtliche Daten heierzu in einem offenen Format und zur Nachnutzung bereit gestellt.
https://www.bertelsmann-stiftung.de/index.php?id=13024
Mit dem Musterdatenkatalog hat die Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit open.NRW und GovData eien konsolidierte Liste von Datensätzen der stärksten Open-data-Kommunen geschaffen:
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/smart-country/projektnachrichten/musterdatenkatalog-welche-offenen-daten-stellen-kommunen-zur-verfuegung/
Auch das neu aufgesetzte Portal zu kommunalen SDGs hat selbst einen großen Bedarf an Open Data:
https://sdg-portal.de/
Es besteht Hoffnung, dass dieses Engagement auch als starkes Signal für Open Data allgemein wahrgenommen wird.
KOMMENDE VERANSTALTUNGEN
IFG-Days BW
Erstmals veranstaltet der Landesbeauftragte für Datenschutz und
Informationsfreiheit Baden-Württemberg, Mitglied des Arbeitskreises
Open Government Partnership Baden-Württemberg, am 6. u. 7. Juni
2019 die IFG-Days zum Thema Informationsfreiheit und mehr, mit
bekannten Akteuren aus BaWü und darüber hinaus. Mit dabei sind u.a.
Stefan Wehrmeyer, Stefan Kaufmann , Fabian Reidinger, Jan Lutz, Ivan
Acimivic, Sabine Grullini, Jens Jacobi und natürlich Stefan Brink.Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung und FragDenStaat statt.
Neben vielen Fachvorträgen und Workshops wird Hans Jannö, Vorstand schwedische Handelskammer, das jahrhunderte alte Ö ffentlichkeitsprinzip Schwedens vorstellen und u.a. Stefan Brink und Stefan Wehrmeye geben sich einen "LIFG-Battle": Anfrage - Abwehr
Von 13:30 Uhr – 14:30 Uhr werde ich einen Vortrag mit Diskussion zum Thema
"Staatlichkeit in der digitalisierten Risikogesellschaft und die Bedeutung von Transparenz und Staatsmodernisierung"
https://media.frag-den-staat.de/files/media/main/ef/cc/efccd2c5-1587-4af0-b2c7-576e4d8cfba5/ifg-days-stuttgart.pdf
Ivan Acimovic wird auch unsere Vorlage zur Entwicklung eines Open-Government-Pakts vorstellen.
Bitte kommt zahlreich, Baden-Württemberg braucht nach dem Wegfall der Open!-Konferenz der MFG und des MWK wieder ein physische Austauschformat für die Open-Akteure des Landes.
Creative Bureaucracy Festival Academy von Politics for Tomorrow
auch dieses Jahr wieder am Start in Berlin
2019 widmet sich die CBFAcademy der Bearbeitung öffentlicher
FragestellungenDas Creative Bureaucracy Festival geht im Herbst 2019 in die zweite Runde: Vom 20. bis 22. September treffen sich nationale und internationale Innovationsagent:innen des öffentlichen Sektors zum Austausch in Berlin. Als Mitgründerin des Festivals kuratiert unsere Initiative Politics for Tomorrow auch dieses Jahr wieder eine Academy im Rahmen des Festivals.
Im letzten Jahr konnten eigene Arbeiten vorgestellt und Projekte auf einer „Landkarte der Innovationen“ verortet werden. In einer Poster-Ausstellung und einem Gallery Walk wurden die Projekte und ihre Besonderheiten von den Macher:innen präsentiert. In unseren Academy lernten wir spannende Methoden wie das legislative Theater oder das Zeichnen bürokratischer Prozesse kennen. In zwei großen Vernetzungs-Workshops erarbeiteten wir, wie wir uns national und international wirkungsvoller austauschen und voneinander lernen können.
Zur Dokumentation 2018...
Dieses Jahr laden wir Sie und Euch herzlich ein, uns vorab konkrete und politikfeld-übergreifende Fragestellungen zu übermitteln, die gemeinsam mit kompetenten Expert:innen auf dem Festival in Workshops bearbeitet werden sollten. Welche konkrete, politikfeld-übergreifende Fragestellung aus Ihrem oder Deinem beruflichen Kontext sollte in der Academy bearbeitet werden?
Bis zum 31.05.2019 besteht die Möglichkeit, in wenigen Minuten eigene Vorschläge einzureichen und kurz zu begründen, warum diese im Rahmen der Academy bearbeitet werden sollen.
https://www.politicsfortomorrow.eu/cbfa-vorschlag-2019.html
Unter der ersten Einreichungen vergeben wir 10 Tandem-Freikarten für das gesamte Creative Bureaucracy Festival.
In Ihrem und Eurem Umfeld gibt es Personen, die in Politik und Verwaltung arbeiten und sich über dieses professionelle Experimentierumfeld freuen würden? Gern kann diese Mail an Interessierte weitergeleitet und der Aufruf in den sozialen Medien geteilt werden.
Gemeinsam mit unseren CBF Academy Partnern sichten wir alle eingegangen Vorschläge, konzipieren darauf basierend einen Teil des Academy Programms und wählen geeignete Methoden, Moderator:innen und Referent:innen aus.
Noch vor dem Creative Bureaucracy Festival in Berlin haben wir zusammen mit dem Kompetenzzentrum für Kultur u. Kreativwirtschaft des Bundes (KKKW) und mit Unterstützung der Digitalakademie@bw in Heidelberg einen Workshop zu kreativen Bürokraten gemacht. Hier nochmal zum Bericht:
https://kreativ-bund.de/innovationundimpuls/jetzt-wird-es-amtlich
Insgesamt richtet sich derzeit die Kultur- u. Kreativwirtschaft verstärkt in ihrer gesellschaftlichen Wirksamkeit aus.
Das KKKW bringt hier Projekte zusammen:
https://kreativ-bund.de/fictionforum
RÜCKBLICK
Meilensteine Open Government
Hier eine kleine Chronik zu Open Gov (Schwerpunkt USA - GER). Ich finde einen Blick in die Geschichte immer mal wichtig, um aufzuzeigen, dass OpenGov nicht nur ein kleiner Spuk ist, sondern mittlerweile auch Geschichte hat. Und manchmal hilft Geschichte, ein Thema besser zu verstehen. Und ist auch eine Frage der Transparenz. Falls ihr noch einen wichtigen Meilenstein im Sinn habt, der darin fehlt oder etwas ihr präzisieren/korrigieren möchten: nur zu, gerne per Kommentar anfügen.https://docs.google.com/presentation/d/1drikI7i20je5o-UZK04sv1TFNnUpH7QDGrhCD6Ru4bc/edit?usp=sharing
WebDays und OGP
Eine Zusammenfassung zu den Webdays des BMJV in Mannheim, im Rahemn derer ich mit Jugendlichen einen 2-tägigen Workshop zu Open Government durchgeführt habe und eine Keynote zu der Bedeutung von Open Data für Europäische Kohäsion gehalten habe ist noch online:https://www.ijab.de/was-wir-tun/mobilitaet-jugendinformation/webdays/webdays/a/show/webdays-2018-jugend-gestaltet-den-digitalen-wandel/
Herausgekommen mit den Jugendlichen ist übrigens ein Positionspapier für einen Pakt zur offenen Bildung unter Einbeziehung des Systems der Schülervertretungen:
https://docs.google.com/document/d/1HPX4B_tRprb3pR7B1e64q6Kcstha6ZODtVYqbw8daNs/edit#heading=h.fw9zc6f05zhd
Zwei Artikel in Tagesspiegel Background zum NAP-Auftakt und eine
Artike von Dorothee Bär s.u.
https://background.tagesspiegel.de/
Zwischenbericht: 11 Meilensteine mit Verzögerung
Der aktuelle Aktionsplan der Bundesregierung läuft 2019 aus. Dem Zwischenbericht zufolge, den das Kabinett gestern beschlossen hat, sind 25 von 68 so genannten „Meilensteinen“ erreicht, weitere 31 befänden sich im Zeitplan. Bei 11 Meilensteinen gebe es Verzögerungen. „Kein Meilenstein ist derzeit in Gefahr, bis zum Ende der Laufzeit des Aktionsplans gänzlich nicht umgesetzt zu werden“, betont die Bundesregierung im Bericht.
Teil der Verpflichtungen ist auch, dass die Regierung in ihren Gesetzgebungsprozessen stärker auf Öffentlichkeit setzt: So sollen fortan Referentenentwürfe und die Stellungnahmen der am Gesetzgebungsverfahren beteiligten Verbände veröffentlicht werden. Auch dazu hat das Bundeskabinett gestern einen Beschluss gefasst. Nicht jedes Ministerium setzt diese Praxis schon ausreichend um.
Weitere Beschlüsse bei der gestrigen Kabinettssitzung in Potsdam: Die Bundesregierung tritt dem von Tim Berners-Lee initiierten Gesellschaftsvertrag „ContractfortheWeb“ bei (Background berichtete). Außerdem ist das neue Konzept für die IT-Steuerung des Bundes gebilligt worden, das Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) mehr Verantwortung für die IT des Bundes gegenüber CIO und Innen-Staatssekretär Klaus Vitt gibt (Background berichtete).
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„In Schönheit zu sterben ist keine Option“
Heute beginnt in Ottawa der Open Government Partnership Summit. Digitalstaatsministerin Dorothee Bär leitet die deutsche Delegation. In ihrem Gastbeitrag erklärt sie, warum sie von Vertretern autoritärer Regime Mitleid erntet und weshalb Europa die Instrumente der Digitalisierung endlich in die Hand nehmen muss.
Bundesregierung
mit eigenem Fortschritt bei Open Government zufrieden
Ein Zwischenbericht der Bundesregierung zu mehr Transparenz im Verwaltungshandeln zeigt: Man ist überwiegend im Zeitplan, doch 31 Meilensteine stehen noch aus.
„Die
Bundesregierung gibt sich selbst eine gute Note
für die Fortschritte im Bereich Open Government und
dem offenen Verwaltungshandeln. Deutschland hatte sich
2016 im Rahmen der „Open Government Partnership“
dem Ziel verpflichtet, die Arbeit der Regierung und der
Verwaltungen transparenter zu machen. Dazu gehört unter
anderem, dass Informationen öfter im Vorfeld
veröffentlicht werden und mehr Inhalte als „Open Data“
bereitgestellt werden.Ein Zwischenbericht der Bundesregierung zu mehr Transparenz im Verwaltungshandeln zeigt: Man ist überwiegend im Zeitplan, doch 31 Meilensteine stehen noch aus.
Zwischenbericht: 11 Meilensteine mit Verzögerung
Der aktuelle Aktionsplan der Bundesregierung läuft 2019 aus. Dem Zwischenbericht zufolge, den das Kabinett gestern beschlossen hat, sind 25 von 68 so genannten „Meilensteinen“ erreicht, weitere 31 befänden sich im Zeitplan. Bei 11 Meilensteinen gebe es Verzögerungen. „Kein Meilenstein ist derzeit in Gefahr, bis zum Ende der Laufzeit des Aktionsplans gänzlich nicht umgesetzt zu werden“, betont die Bundesregierung im Bericht.
Für
die teilweise unzureichenden Fortschritte macht
die Regierung unter anderem die Bundestagswahl, verzögerte
Regierungsbildung und Wechsel der Zuständigkeiten
innerhalb der Ressorts verantwortlich. Zuletzt hatte das Bundeskanzleramt
die Gesamtkoordinierung für die Open Government
Partnership vom Bundesinnenministerium (BMI) übernommen.
Einzelne Ministerien bleiben verantwortlich für ihre
Bereiche, beispielsweise das Bundesentwicklungsministerium
für Transparenz in der Entwicklungszusammenarbeit
und das Bundesverkehrsministerium für Open Data im
Mobilitätssektor.
#ForTheWeb-Beitritt
und IT-Steuerung gebilligtTeil der Verpflichtungen ist auch, dass die Regierung in ihren Gesetzgebungsprozessen stärker auf Öffentlichkeit setzt: So sollen fortan Referentenentwürfe und die Stellungnahmen der am Gesetzgebungsverfahren beteiligten Verbände veröffentlicht werden. Auch dazu hat das Bundeskabinett gestern einen Beschluss gefasst. Nicht jedes Ministerium setzt diese Praxis schon ausreichend um.
Weitere Beschlüsse bei der gestrigen Kabinettssitzung in Potsdam: Die Bundesregierung tritt dem von Tim Berners-Lee initiierten Gesellschaftsvertrag „ContractfortheWeb“ bei (Background berichtete). Außerdem ist das neue Konzept für die IT-Steuerung des Bundes gebilligt worden, das Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) mehr Verantwortung für die IT des Bundes gegenüber CIO und Innen-Staatssekretär Klaus Vitt gibt (Background berichtete).
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„In Schönheit zu sterben ist keine Option“
Heute beginnt in Ottawa der Open Government Partnership Summit. Digitalstaatsministerin Dorothee Bär leitet die deutsche Delegation. In ihrem Gastbeitrag erklärt sie, warum sie von Vertretern autoritärer Regime Mitleid erntet und weshalb Europa die Instrumente der Digitalisierung endlich in die Hand nehmen muss.
Wir befinden uns mitten in der digitalen
Revolution und das Tempo der
Umwälzungen nimmt zu. Der technologische Fortschritt ist
so schnell, dass das Schritthalten des politischen
Gestaltungsanspruchs eine echte Herausforderung ist.
Gerade von Vertretern autoritärer Regime ernte ich Mitleid für die
Langsamkeitunseres politischen Systems, die uns – so
die Behauptung – vieler, wenn nicht aller, Chancen
beraube, international mitzuhalten.
In dieser Diskussion geht
es um zweierlei: Erstens um die wirtschaftliche
und technologische
Führung im digitalen Zeitalter. Zweitens um
die politische
Vormachtstellung unterschiedlicher
Systeme. Beides ist natürlich miteinander verknüpft: Mit
wirtschaftlicher Macht kommt auch politischer Einfluss.
Ein perfekt erdachtes politisches System, das sich nicht
im internationalen Gefüge bewehrt und behauptet, wird in Schönheit sterben.
Digitalisierung
per se ist weder gut noch schlecht
Europa hat hier einen
klaren Auftrag: Wir haben den Anspruch, das Wohl des Einzelnen in
den Mittelpunkt des politischen Handelns zu stellen, und
nicht das Wohl der Großkonzerne oder des Staates.
Dabei müssen wir die
Möglichkeiten der Digitalisierung für uns nutzen und uns
eines klar machen: Die Digitalisierung ist ein potentes Werkzeug –
sie ist per se weder gut noch schlecht. Es kommt darauf
an, zu welchen Zwecken die digitalen Mittel eingesetzt
werden. Wir müssen die Möglichkeiten der Digitalisierung
dafür nutzen, um das Beste aus den demokratischen Rechtsstaaten zum
Vorschein zu bringen und um sie viel effizienter zu
machen, als sie es bislang sind. Genau das müssen wir im
Rahmen der Open
Government Partnership stärker adressieren:
E-Government:
So einfach wie das Bestellen einer Zahnbürste
Erstens: Wo kann uns die
Digitalisierung helfen, um das Vertrauen in einen
leistungsfähigen Staat zu erhöhen? Wir
leben in einer Zeit, in der einzelne Unternehmen ganz
digitale Imperien aufbauen und Standards für die digitale
Leistungsfähigkeit setzen. Zahlreiche Dienstleistungen und
Warenkäufe lassen sich mit einem Klick auf dem Smartphone
erledigen. Auch der Staat ist Dienstleister für die
Bürgerinnen und Bürger: Denken wir an die Beantragung von
staatlichen Leistungen wie Kinder- und Elterngeld,
an Gewerbeanmeldungen oder an das Ummelden des Wohnorts.
All diese Dinge müssen ebenso kinderleicht sein, wie das Bestellen einer
Zahnbürste online.
Hier schlummern erhebliche
Effizienzen und ein großer Mehrwert für die Bürger und die
Unternehmen, die nicht mehr auf den langen Fluren der
Amtsstuben auf Termine warten müssen. Wir brauchen einen Single Digital Gateway,
ein einheitlicher Zugangspunkt für Verwaltungsleistungen,
der den Zugang zu allen staatlichen Leistungen ermöglicht.
Wir brauchen komplett digitalisierte, medienbruchfreie
Antragsverfahren. Daran arbeiten wir in Deutschland
unter Hochdruck. Studien zeigen, dass die eine
funktionierende digitale Verwaltung das Ansehen des Staats
in den Augen der Bürger um den Faktor zehn erhöht. Das
müssen wir uns zunutze machen.
Digitale
Technologien dürfen nicht unsere Werte unterwandern
Zweitens: Wir müssen dafür
sorgen, dass digitale Technologien nicht unsere Werte
unterwandern, sondern sie stärken. Nehmen wir das
Beispiel der Künstliche Intelligenz (KI): Wir dürfen nicht
die Kontrolle
über Entscheidungen verlieren, die
unsere Bürgerinnen und Bürger betreffen. Der Schutz von
Minderheiten, die Gleichberechtigung der Geschlechter, das
Eintreten für sozial Schwächere, die Gleichwertigkeit der
Lebensverhältnisse in Stadt und Land: Solche Maxime müssen
in die DNA
der Künstlichen Intelligenz, die bei uns zum Einsatz
kommt. „KI made in Europe“ muss für genau das stehen.
Aus diesem Grunde hat
Deutschland auch eine Datenethikkommission ins
Leben gerufen, die sich mit den ethischen Spielräumen und
Grenzen digitaler Datenverwertung befasst. Digitalisierung
bedeutet nicht den Ausverkauf unserer Werte zugunsten
des technisch möglichen. Im Gegenteil: Die Technik muss
dafür eingesetzt werden, die europäischen Werte im
digitalen Zeitalter weiter zu stärken.
Potenziale
von Open Data stärker nutzen
Drittens: Wir müssen die Potenziale von Open Data noch
stärker nutzen. Der Rohstoff der Digitalisierung sind
Daten. Im globalen Wettbewerb sollten wir es unseren
Unternehmen noch viel einfacher machen, auf Basis der
Daten, die der Staat ohnehin gesammelt hat,
Geschäftsmodelle und Anwendungen zugunsten der Bürger zu
entwickeln. Nehmen wir das Beispiel der staatlich erhobenen
Wetterdaten, die öffentlich zur Verfügung gestellt
wurden und nun vorausschauend für Streu- und Räumdienste
sowie für Unwetterfrühwarnsysteme genutzt werden.
Bei Daten von Bürgerinnen
und Bürgern gilt natürlich als allererstes das Prinzip der
Datensouveränität eines jeden
einzelnen. Oftmals reicht es aber vollkommen aus, wenn
Daten komplett anonymisiert verwendet werden können.
Denken wir an die Potenziale der medizinischen Diagnostik
mithilfe von KI, wenn Millionen von radiologischen
Aufnahmen zur Mustererkennung von Krankheiten verwendet
werden könnten. Der Nutzen für die Gesundheitsversorgung
des einzelnen wäre bahnbrechend.
Wir dürfen uns auch die Deutungshoheit über
unsere Politik nicht von großen Konzernen und deren
Blasenbildung aus den Händen nehmen lassen. Ein wichtiger
Schritt dahin ist, dass der Gesetzgebungsprozess
transparenter gestaltet wird – es ist wichtig, dass etwa
Gesetzesentwürfe und die Stellungnahmen von Verbänden der
Öffentlichkeit zugänglich sind. Wir müssen so das Vertrauen in den
demokratischen Willensbildungsprozess stärken.
Wir müssen fake news und Verschwörungstheorien den Wind
aus den Segeln nehmen, wo wir nur können.
Langsamkeit
setzt Rechtsstaaten unter Druck
Diese Beispiele zeigen:
Die Digitalisierung ist es nicht, die unsere
demokratischen Rechtsstaaten im internationalen Wettbewerb
unter Druck setzt, sondern es ist unsere Langsamkeit,
die Instrumente der Digitalisierung in die Hand zu nehmen.
Europa war immer schon Avantgarde:
Nirgendwo in der Welt gibt es ein politisch so
progressives Projekt für die Zusammenarbeit zwischen
Staaten und das Zusammenleben ihrer Bürgerinnen und
Bürger. Europa muss auch im digitalen Zeitalter Vorreiter
sein: Nicht nur wirtschaftlich und technologisch,
sondern auch bei den Interessen und dem Schutz der einzelnen
Bürgerinnen und Bürger. Dafür brauchen wir neue
Allianzen in der Welt, denn auch im digitalen Zeitalter
gilt mehr denn je: Size matters.
Europa muss hier Vorbild
sein und zusammenführen: Der EU ist nur der Anfang. Die
Instrumente für „Digitalisierung made in Europe“ sind
längst da – nehmen wir sie gemeinsam in die Hand! Dies
muss eine top Priorität der Europäischen Kommission und
des Europäischen Parlaments in der neuen Legislaturperiode
sein. In Schönheit zu sterben ist keine Option.
Heute beginnt
in Ottawa der Open
Government Partnership (OGP) Summit (bis
Freitag). Die OGP bringt Regierungen und
Zivilgesellschaft zusammen, sie dient nach einem
ganzheitlichen Ansatz der Förderung eines offenen
Regierungs- und Verwaltungshandelns zur Stärkung der
Demokratie. Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) leitet
die deutsche OGP-Delegation. Die englische Version ihres
Textes „A Digital Backbone for a Citizens‘ Europe“ ist
in der Publikation zum OGP-Gipfel „Do We Trust
Democracy? A Future Agenda for Europe“ erschienen.