Montag, 16. März 2020

[OGPBW] Corona der Souveränität: Open Data, Open Gov, CivicTech u. dezentrales Arbeiten bei Epidemien



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Corona der Souveränität: Open Data, Open Gov, CivicTech u. dezentrales Arbeiten bei Epidemien

Corona of sovereignty: Open Data, Open Gov, CivicTech and decentralized working during epidemics

Corona of sovereignty : Open Data, Open Gov, CivicTech et travail décentralisé pendant les épidémies


Liebe Freunde des Open Government in Baden-Württemberg (und darüber hinaus),


heute mit einer Dossier im Zuge von Corona. 


Wandel braucht oft Anlässe und auf diese bezogene Kontexte, um mehr diskursiven Raum zu gewinnen und von Agendasetting in den Vollzug zu kommen. Oft genug brauchen Anlässe - je nach Mentalität von Bevölkerung und Regierung - leider die Anmutung von Schocks, um als solche erkannt zu werden und als solche zu wirken. Deswegen möchte ich die "Coronakrise" als Anlass nehmen, um in diesem Kontext mal wieder für die Kulturtechnik von Open Government und Instrumente wie Open Data und Open Source hegemonial zu werben. Zudem prägen Themen wie Evidence Based Policymaking oder Data Driven Government die Timelines der Sozialmedien, zumindest die gut kuratierten. Auch bringt im Moment die schiere Not der Betriebe, ihre Aufgaben nach Möglichkeit aufrecht zu erhalten dezentrales Arbeiten wie in Home Office und Onlinemeetings zentral auf die Agenda und hebelt die Verhinderer und Skeptiker der Republik wie mit einem Doppelnelson aus. Wie wohltuend.

Alles Handlungsfelder, für die hierzulande seit über einem Jahrzehnt eine stets wachsende Zahl an Advokaten wirbt und aufklärt, was sich je nach Thema bislang leider nur unzureichend im politischen Diskurs und den Publikumsmedien widerspiegelt. 



Immerhin: Unlängst gab die Landesregierung Baden-Württembergs auf Anfrage der FDP-Fraktion einen Sachstand zu ihrem Open-Government-Verständnis und ihre Haltung zur Open Government Partnership durch - für das selbsternannte "Beteiligungsland Baden-Württemberg" wirken die Antworten bisweilen recht uninspiriert, insbesondere verglichen mit den Aktivitäten des Landes Nordrhein-Westfalen.

Jetzt ist die Zeit, mehr denn je Entscheider auf Chancen und bisherige Versäumnisse gezielt und nachdrücklich anzusprechen, aufzuklären und zu kontextualisieren - sei es für Open Data, CivicTech oder dezentrale und digitale Bürgerbeteiligung und Co-Kreation.


Hierzu habe ich einige sehr spannende und wertvolle Beispiele hier zusammengetragen, die die Themenfelder Open Data, Open Science, Crowdcrafting/Crowdsourcing CivicTech, Digitales Ehrenamt mit Open Hardware und Free Open Source Software und Online-Kollaboration im Zuge von Corona abbilden.


Welche Regierung inwieweit die Corona-Situation zu welchem Zeitpunkt unter- oder überschätzt (hat) sei hier nicht Gegenstand. Für die jeweiligen Positionen gibt es plausible Argumentationsketten (Eurotopics: Lockdown vs Herdenimmunität - wer hat das bessere Konzept?) und die haben viel mit Messmethoden,  Datenlage u. Verfügbarkeit, statistischer Analyse und Modellen zu tun - also Evidence Based Policymaking. So oder so entstehen allenorts "Stresstests" auf Kollektive zu "Response" und "Readyness" bei Ausbrüchen, die zuweilen - je nach Geschmack - ein suboptimales Bild abgeben, zumal dies ein "Ausbruch" mit Ansage aus 2015 ist. Insbesondere mit Blick auf noch dramatischere Dynamiken und Letalitäten wie bei Marburg- oder Pocken-Viren oder der Krankheit X - dem bekannten Unbekannten - mit dem die WHO rechnet. Seien diese naturgegeben, oder initiiert.


Das ist insofern brisant, da das staatliche Vorgehen in kollektiven und individuellen Gesundheitslagen DER ultimative Benchmark für Staatsvertrauen, also das Vertrauen in uns selbst als Gemeinschaft (und auch ihrer Verfassung) ist. Das hört sich staatstragend an. Ist es aber auch, da von individueller Lebenslage bis Verfassung alle Systemkomponenten instanzlich miteinander verknüpft und interdependent sind - dazwischen als Mediator die mandatierte Entscheidungsmacht in der Abwägung diverser und partikularer sowie allgemeiner Interessen u. Rechtsgüter.


Stärker sichtbar wurden bis dato aus meiner Sicht für die Allgemeinheit im Zuge Coronas in Deutschland:



  • Globale / multilaterale Abhängigkeiten in Daseinsvorsorge (und entsprechende diplomatische Belastung)
  • Strukturell und organisatorisch bedingte Latenz (u. Transparenzdefizite) bei (inner)staatlichen Informationen und Entscheidungen
  • Auffällig starke Vereinzelung von Verantwortung durch Freiheits- und Haftungs-Kultur
  • Infodemische Implikationen auf Psychologie und Entscheidung
  • Unzulängliche Aufstellung bei dezentralem und vernetzten Arbeiten / Wirtschaften / Bürgerschaftsengagement (ein Teil vom "schwachen Staat im Netz", Martin Schallbruch)
Man fühlt sich naturgegeben auch nur so midi-wohl bei dem Gedanken, Teil eines Durchseuchungs-Experiments zur Herden-Immunität zu sein, ob mit flacher oder steiler Kurve, wenn die Evidenzgrundlage nicht ausreichend transparent dargelegt wird. Denn zunehmend stellen wir fest, wie oft Viruserinfektionen auch Jahre später noch für bestimmte Krebs-Arten, Autoimmunkrankheiten und Herzmuskelschädigungen ursächlich sind. In UK, wo man eine ähnlich Strategie wie in Deutschland einschlägt (und anders als in Hong Kong, Singapur und Taiwan) regt sich in der Bevölkerung, amplifiziert in Sozialmedien, Ungemach:


https://twitter.com/richardhorton1/status/1238817240839004160



Insofern liegt es für mich auf der Hand, dass alle nichtpersonenbezogenen Daten / Datensätze / Informationen aus dem Gesundheitswesen im Bereich der EU in die Liste der High-Value-Data Verordnung (2021) der Europäischen Union aufgenommen werden sollten, um künftig die Bereitstellung als Open Data europaweit sicher zu stellen. (Oliver Rack)


Daten zu Fallzahlen an Coronainfektionen rechtzeitig bzw. in Echtzeit durch die offiziellen Informationsketten zu reichen ist im Jahr 2020 offenbar immer noch ein Problem: Die Daten-Verwaltung ist bisweilen chaotisch, zu grob gerastert und an Wochenenden z.T. gar nicht aktualisiert, wie z.B. beim Sozialministerium in Baden-Württemberg. Das trägt nicht zum Vertrauen staatlicher Institutionen bei.

Das RKI meldete am 13.3.2020 beispielsweise 40% (i.H.) bestätigte Fälle weniger als tatsächlich dazu gekommen: 


"Wie das RKI dem SPIEGEL bestätigt hat, waren hierzulande am Donnerstagabend 2369 Infektionen bekannt, 24 Stunden zuvor lag der Wert noch bei 1567 Infizierten. Das entspricht einem Anstieg um die Hälfte (50 Prozent).



Wie es zu der Kommunikations- oder Rechenpanne kam, teilte das RKI nicht mit. Pressesprecherin Susanne Glasmacher merkte jedoch an, dass Anstiege von Tag zu Tag ohnehin wenig aussagekräftig seien. "Es kommt schon mal vor, dass ein Bundesland viele Fälle nachmeldet. Ein halbwegs stabiler Vergleich geht eigentlich nur über Wochen", schreibt sie."

Das RKI scheint nun das System auf elektronisch zu ändern und macht die verschiedenen Meldestände transparent: So heißt es auf der Seite des RKI:



"Bislang wurden hier die Fälle aufgelistet, die dem RKI übermittelt worden sind oder die von Bundesländern bzw. Kommunen öffentlich bestätigt waren ("Zahl bestätigter Fälle", siehe 1. Spalte). Mit der steigenden Zahl der Fälle in Deutschland können diese Fallzahlen nicht mehr manuell aktualisiert und qualitätsgesichert berichtet werden. Daher werden voraussichtlich ab Kalenderwoche 12 ausschließlich die dem RKI von den Gesundheitsämtern übers Bundesland elektronisch übermittelten Fälle dargestellt. Aufgrund des Meldeverzugs zwischen dem Bekanntwerden von Fällen vor Ort und der Übermittlung an das RKI kann es Abweichungen zu den z.B. von den Bundesländern aktuell herausgegebenen Zahlen geben. Die Meldedaten aktualisiert das RKI voraussichtlich täglich am frühen Abend."


Ein gutes Beispiel, wie sich in Sachen Datenfluss die öffentlichen Institutionen selbst im Weg stehen. Anstatt die Daten als Open Data für alle maschinenlesbar und offen lizenziert ins Internet zu stellen, ist das Prinzip eines modernen Wissensmanagements sowie die Techniken zu dessen Umsetzung wieder einmal an manchen Stellen des Staates noch nicht angelangt.

Deutschland und UK stehen aber mit ihren Problemen bei Informationsmanagement und Aufklärung nicht alleine da. So richtet sich die seit Fukushima bekannte japanische CivicTech-Gruppe an ihre und europäische/westliche Regierungen:

Lehren aus Fukushima "What the Fukushima meltdowns taught us about how to respond to coronavirus"

Radioaktivität und Viren haben Gemeinsamkeiten: Sie sind unsichtbar und gehen auf die Gesundheit.
Das CivicTech-Projekt Safecast hat unmittelbar nach dem Fukushima-Unglück durch crowdgesourcte Erfassung für flächendeckendere Messung von Radioaktivität sorgen können als die staatlichen Behörden. Safecast ist eine von Bürgern getragene gemeinnützige Organisation, die es Einzelpersonen ermöglicht, Strahlungsmessungen und andere Daten auszutauschen. Sie richten sich in diesem Artikel an die Verantwortlichen bei der Coronakrise:
"Lessons from Fukushima. In 2011, the way governments behaved during the initial days and weeks of the nuclear crisis determined whether or not the public could trust what they said later. As the Fukushima disaster unfolded, the Japanese government did not provide timely or credible information about the spread of radiation or their response to it. The media failed to hold representatives accountable"
Und in einer Handreichung schreiben sie (auch an europäische Regierungen gerichtet):
"The media failed in holding representatives accountable, checking sources, and providing useful information when it was most needed. Trust was lost at the outset and has not been regained even nine years later. We’re seeing the same patterns emerge in regard to COVID-19. Governments are inadequately prepared to handle the incident, and official statements have been vague, contradictory and/or misleading...It’s a distinct possibility with huge ramifications, and trustworthy government spokespeople should have started explaining weeks ago when and why such a step might be taken, and for how long. But no clear information has been provided. As in 2011, the lack of trustworthy information has spawned fast-traveling conspiracy theories which are easily debunked but remain in wide circulation regardless."

Nun zum erfreulichen: Allen Orts scheint es plötzlich kein Problem mehr zu geben, sich in Videokonferenzen zusammen zu finden und Browser basiert gemeinsam in Office Dokumenten zu arbeiten.


Lehrkräfte, von denen sonst viele beim Gedanken eines digitalisierten Unterrichts Pickel und hektische Flecken bekommen, geraten plötzlich in Kontakt mit dezentralem Arbeiten und gewinnen (vereinzelt) sogar Freude daran (s.u.) und Dr. Ole Wintermann von "Zukunft der Arbeit" bei der Bertelsmann Stiftung legt nach:
"Digitaler Unterricht, #HomeOffice, die Koordination von Helfernetzwerken für ältere Menschen, zeitnahe globale Infos über die #Corona-Infektionen, die Absprache in Familien über Messenger. Ich hoffe, dass wir in D nie wieder den Sinn von #Digitalisierung infragestellen."
Plötzlich ist all das möglich, was Jahre unmöglich schien: Online-Konzerte/Lesungen/Konferenzen/Unterricht/Arbeit/Einzelhandellieferdienste/Beratung/Workshops. So viele soziale Interaktionen wie in dieser Woche habe ich noch nie gehabt. Das ist das Gegenteil von dig Einsamkeit. 
Dr. Ole Wintermann, Senior Project Manager Bertelsmann Stiftung (Mitglied des Open Government Netzwerks Deutschland)Programm Unternehmen in der Gesellschaft, Zukunft der Arbeithttps://twitter.com/olewin/status/1238755231615406080

Auch Daten, Statistiken, Datenvisualisierung und Dashboards als Grundlagen evidenzbasierte Entscheidungen und persönliche Einordnung werden in den letzten Tagen massenweise in den sozialen Medien gepostet und geteilt. Hier einige Fundstücke/Impressionen:









  • Die Bundesregierung hat nun nach dem Digitalisierungs-Dashboard auch ein Corona-Dashboard das sich auch als Projektion im Lagezentrum des Bundesgesundheitsministeriums findet - begutachtet von Jens Spahn
  • Die Jury-Sitzung zur Fellowship von der Tech4Germany-Initiative wurde sehr komfortabel zum Teil als Video-Konferenz mit Desktopsharing durchgeführt. 
  • Bei Politics for Tomorrow finden die Meetings schon lange immer wieder als Video-Konferenz statt.



Offizielle Stellen rufen (trotz datenschutzrechtlicher Implikationen, aus Ermangelung von Alternativen im europäischen Rechtsraum, die ausreichend Netzwerkdichte aufweisen) die Bevölkerung dazu auf, ihr bürgerschaftliches Engagement in Krisenzeiten über die einschlägigen amerikanischen Dienste an sozialen Medien zu organisieren.

So wirbt Staatsrätin Erler zu recht für eine #NachbarschaftsChallenge auf Facebook, Twitter und Mastodon. Aber das ist nur die halbe Miete eines intelligenten Managements von bürgerschaftlichem Engagement. Es fehlen m.E. die digitalen Systeme, um solches Engagement im Detail, also u.U. auch mit personenbezogenen Informationen, intelligent und dezentral (unter sich) zu organisieren. Ohne, dass dabei diese Informationen weder den europäischen/deutschen Datenschutzraum verlassen noch auf den Betrieb privater exterritorialer Plattformen wie Facebook, Twitter & Co. angewiesen sind (außer Mastodon). Wann begreifen die Regierenden, dass schon längst Staatlichkeit in der digitalen Welt (neu) gedacht und im Sinne funktionaler Souveränität beschrieben werden muss? Das würde auch Inklusion entgegen kommen und Situationen wie der jetzigen, bei denen alle Mensche plötzlich bewegungseingeschränkt sind. Ich habe dies mal im Rahmen des Entwicklungsprozesses zum Fonds für Beteiligung und im Auftrag der Allianz für Beteiligung kürzlich hier formuliert, Positionen zusammengefasst und übergeben (natürlich in Google Docs weil es keine brauchbaren europäischen Alternativen für dezentrale Zusammenarbeit gibt):

https://docs.google.com/document/d/1-ZkntBFJJTnBcEhQs9rs-npEUibP2Bji95fHHuKO9LY/edit?fbclid=IwAR0fAgNQ1k7CN2AydzcHbVDqgtBNmlviQNI2c_jPNVsyHTLViVeWQgxS5BY#heading=h.gjdgxs
https://www.facebook.com/StaatsraetinErler/posts/2718695391513628


https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/alle-meldungen/meldung/pid/nachbarschaftshilfe-organisieren/?fbclid=IwAR35xp749tY_qdyQRRJHjCdkV98kDQ-zzxAORCmoTFfiecnGCSm_wWX3weQ


Die Situation zeigt also, wie wichtig die Themen Open Data, Open Government, Open Science, Open Knowledge und digitales Ehrenamt, technologische Selbstermächtigung bzw. CivicTec sind. Hier einige aktuelle und spannende Beispiele.


Beste Grüße

Oliver Rack


Beispiele


Open Data / Datenvisualisierung / Dashboards 



Tokio Dashboard
Diese Website wurde von der Stadtverwaltung von Tokio entwickelt, um die neuesten Informationen über COVID-19 zu liefern. Ziel ist es, leicht verständliche, öffentlich zugängliche und unvoreingenommene Informationen über die Ausbreitung der Infektion in der Metropole Tokio bereitzustellen. Dies ermöglicht es den Einwohnern, Unternehmen und Besuchern Tokios, die aktuelle Situation zu verstehen und gleichzeitig die richtigen Informationen über die notwendigen Vorkehrungen und Maßnahmen zu erhalten.
Die Daten stammen vom Datenportal Tokyos und sind Open Data



OurWorld in Data
Die Aufgabe von Our World in Data ist es, Daten und Forschung zu den größten Problemen der Welt verständlich und zugänglich zu machen.
"Wir glauben, dass ein Hauptgrund dafür, dass wir nicht die Fortschritte erzielen, zu denen wir fähig sind, darin besteht, dass wir diese vorhandenen Forschungen und Daten nicht ausreichend nutzen: Das wichtige Wissen wird oft in unzugänglichen Datenbanken gespeichert, hinter Bezahlmauern weggeschlossen und unter dem Jargon in akademischen Abhandlungen begraben. "






Nextstrain 
Visuaisierung der genomische Epidemiologie des neuen Coronavirus durch Analyse und von Erregersequenzdaten
Nextstrain ist ein Open-Source-Projekt zur Nutzung des wissenschaftlichen und gesundheitspolitischen Potenzials von Erreger-Genomdaten. nextstrain.org möchte eine Echtzeit-Aufnahme der sich entwickelnden Pathogenpopulationen für Virologen, Epidemiologen, Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens und Wissenschaftler der Gemeinde bereitstellen. Das Ziel ist es, das epidemiologische Verständnis zu fördern und die Reaktion auf Ausbrüche zu verbessern. 





Am Coronavirustech Handbook 
arbeiten derzeit hunderte an Bürger*innen weltweit an Google-Dokumenten, um das Wissen zu den Rubriken Public Advice, Remote Working & Event Alternatives, Isolation Toolkit, All The Data, Infographics, Models and Forecasting, Fighting Misinformation, Tools for Scientists, Resources For Doctors, Hardware, Volunteering & Organising, Tools for Schools, Government Responses, Communities & Libraries, Tech Jobs & Grants zu sammeln.
Ein Team von Technologen mit Sitz in London hat sich mobilisiert, um ein von vielen Leuten gelesenes Dokument zusammenzustellen, das sich Coronavirus Tech Handbook nennt, eine umfangreiche Sammlung von Ressourcen im Zusammenhang mit Covid-19, die alles von der Arbeit aus der Ferne und der öffentlichen Beratung bis hin zu Datensätzen und Statistiken im Zusammenhang mit dem Ausbruch abdeckt.

Das Coronavirus Tech Handbook ist ein Projekt, das von Edward Saperia, dem Dekan des Newspeak House, dem London College of Political Technologists, geleitet wird. Newspeak House bezeichnet das Handbuch als die "ultimative Sammlung von Werkzeugen, Websites und Daten im Zusammenhang mit dem Coronavirus-Ausbruch"
https://coronavirustechhandbook.com/





Infodemics
Der Ausbruch von SARS-CoV-2 betraf 85 Länder weltweit. Laut WHO (Lagebericht 13, 2. Februar 2020) wurde der Ausbruch und die Reaktion auf den Ausbruch 2019-nCoV von einer massiven "Infodemie" begleitet - einer Überfülle an Informationen - einige davon korrekt und andere nicht -, die es den Menschen schwer macht, vertrauenswürdige Quellen und zuverlässige Anleitung zu finden, wenn sie sie brauchen.






efsa - Antimikrobielle Resistenz in Europa
Die Visualisierungen der europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit zeigt die Resistenz von Salmonellen, E. Coli und Campylobacter in Lebensmitteln, Tieren und Menschen nach Mitgliedsstaaten ab 2018.
Die Länder, die die Überwachung und Berichterstattung durchführen, sind die EU-Mitgliedstaaten, Island, Norwegen und die Schweiz.
Die Daten sind Open Data und stammen von hier.
Mit Blick auf Corona ist die Forschung an Antibiotikaresistenzen für die Behandlung der Folgen wichtig.





Corona-Mobilitätsanalyse Italien
Eine große Herausforderung in dieser Situation besteht darin, die Auswirkungen nicht-pharmazeutischer Interventionen wie Mobilitätseinschränkungen und soziale Distanzierung quantitativ zu bewerten, um die daraus resultierende Verringerung der Mobilitätsströme, die Veränderungen der individuellen Mobilität und die Auswirkungen auf die Kontaktmuster besser zu verstehen. Die anonymisierten Daten stammen aus einer Anwendung einer Firma für Location-Intelligence-Firma. Derzeit konzentriert man sich auf eine erste Analyse in Italien.





Grenzkontrollen

In Taiwan fand am Wochenende ein G0v-Hackathon statt. In Anlehnung an Vincent von Code4HK (Hong Kong) hat man versucht, einen Entwurf zu erstellen, um Daten über den Grenzkontrollstatus jedes Landes aufgrund von Covid-19 zu visualisieren. Derzeit ist es nur eine Demo von Testdaten.

Resourcen-Koordination in Wuhan, Taiwan und Südkorea



Masken Taiwan
Die taiwanesische Regierung kontrolliert die Verteilung von Gesichtsmasken und gibt die Echtzeit-Bestandsinformationen als offene Daten frei. Menschen in der g0v-Gemeinschaft versuchten, Anwendungen für die gemeinsame Nutzung dieser Informationen zu entwickeln. Mittlerweile gibt es mehr als 100+ Anwendungen, und Sie können die Liste in diesem HackMD finden.
Bei g0vAsia

Pharmazeutische Produkte

Wuhan2020 open source project

Mask-Map Südkorea
Code for Korea HackMD


Medical Supplies Bedarfe


Tableau



Folding@HOME
Wissenschaftler bitten weltweit Bürger um Verstärkung der Rechenleistung zur Analyse der Proteinfaltungen von Cov-2
Über das 2001 geschaffene System Folding@HOME (Stanford) nutzen Wissenschaftler ungenutzte Rechenleistung privater Computer aus der ganzen Welt, um Verständnis der Strukturen potenzieller Arzneimittel-Targets für gegen Viren zu verbessern. (Große Bekanntheit diese Vorgehens erlangte Seti@HOME (Berkeley) zur Auswertung großer Datenpakete von Radiowellen aus dem All auf der Suche nach außerirdischem Leben. 
Nach einer ersten Qualitätskontrolle und begrenzten Testphasen hat zum Wochenende hin das Folding@home-Team eine erste Welle von Projekten zur Simulation potenzieller Protein-Targets des SARS-CoV-2 Virus  und dem verwandten SARS-CoV-Virus (für das mehr Strukturdaten verfügbar sind) in den Vollbetrieb auf Folding@home freigegeben.







MEDICAL HACKATHON: HOW FAST CAN WE DESIGN AND DEPLOY AN OPEN SOURCEVENTILATOR?

Die Gruppe aus San Francisco hat einen Anruf von einem Arzt erhalten ob Hacker und Maker rechtzeitig eine Open-Source-Version entwickeln und einsetzen können, um den Menschen zu helfen. "Das Problem wird knifflig, wenn es darum geht, welche Art von Beatmungsgerät benötigt wird. CPAP, BIPAP oder Hi-Flo-Sauerstoff-NIV sind alle ausgefallen. Diese Systeme aerosolieren das Virus, so dass es fast garantiert ist, dass jeder in ihrer Umgebung infiziert wird.
Was gebraucht wird, ist eine NIV mit Nasenkanüle. Dieses System befeuchtet die Luft, vermischt sie mit Sauerstoff und drückt dann einen konstanten Strom davon in die Lungen der Menschen.", heißt es dort.  
Hier ein weiteres, älteres Projekt:
Beatmunsgerät DIY (2012)





Beobachtung des Puls
Ein anderes Projekt arbeitet an der Beobachtung der Pulsfunktion. "Unser Projekt ist in Bezug auf die Hardware nicht besonders innovativ und als solches wäre es nicht wert, diese Instructable zu schreiben, aber im Laufe der Erstellung habe ich entscheidende Fortschritte bei der Software gemacht, die es mir ermöglichte, Daten aus MAX30102 mit viel höherer Konsistenz und viel weniger Rauschen zu extrahieren als Software, die von MAXIM für diesen Sensor geschrieben wurde. Die Leistung unseres Signalverarbeitungsalgorithmus ist in der obigen Grafik dargestellt, wobei die beiden oberen Grafiken die Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung über Nacht enthalten, die mit unserer Methode aus Rohsignalen berechnet wurden (identifiziert durch "RF"), während die unteren beiden Grafiken die Ergebnisse von MAXIM zeigen, die aus genau denselben Signalen erzeugt wurden. Die Standardabweichungen für die HR betragen 4,7 bpm und 18,1 bpm, und für SpO2 0,9% und 4,4%, für RF und MAXIM.
Firm. U Software dazu:



Handreichung des BMI Umgang mit Crowdsourced Open Data



Kollaboratives Arbeiten

T3 bietet Tips für Homeoffice:
https://t3n.de/news/corona-12-tools-home-office-1262398/amp/?__twitter_impression=true
 

Ein riesen Thema ist natürlich nun der dezentrale und digitale Unterricht. 
Das Kultusministerium Bayern scheint Einsatzbereit:
#Aktuell: Hier gibt es Informationen zum Einsatz digitaler Medien im Fall von längerfristiger Unterrichtsbeeinträchtigung
aufgrund des #Coronavirus: 
https://twitter.com/KM_Bayern/status/1238342364747440129
https://t.co/5P0MZkrn0S?amp=1

Baden-Württemberg noch nicht und will sich hingegen mot Office365 behelfen:
"Viele Länder haben bereits Plattformen fürs digitale Lernen aufgebaut, in Bayern etwa das Portal "Mebis". Ob die Angebote aber für den Großeinsatz taugen, ist die Frage - wer die Mebis-Seite am Freitag ansteuerte, bekam zeitweise mitunter eine Fehlermeldung: "Kurzfristige Überlastung". Projekte wie die digitale Bildungsplattform "Logineo" in Nordrhein-Westfalen oder "ella" in Baden-Württemberg laufen holprig oder gelten sogar als gescheitert."
https://www.sueddeutsche.de/bildung/corona-virus-schulen-schliessen-abitur-1.4843800



"Unter anderem können hierfür auch digitale Hilfsmittel herangezogen werden, um ortsunabhängig kommunizieren, lernen und arbeiten zu können. Bitte prüfen Sie, welche digitalen Möglichkeiten für lhre Schule geeignet sind. Es ist sinnvoll, wenn Schulen in der aktuellen Situation zusätzliche digitale Angebote nutzen, die nun aufgrund der Schulschließung eine von zuhause aus nutzbare Lernumgebung zur Verfügung stellen (2.8. cloudgestützte Office-Produkte, auch Microsoft Office 365, oder datenschutzfreundliche Messenger-Dienste). Über den jeweiligen Einsatz können die Schulen selbst entscheiden."

https://static.kultus-bw.de/site/pbs-bw-new/get/documents/KULTUS.Dachmandant/KULTUS/KM-Homepage/Pressemitteilungen/Pressemitteilungen%202020/2020_03_14_MD_Schreiben_Handlungshinweise_fuer_Schulen.pdf


Zum guten Schluss: Dieses Video zeigt recht anschaulich, mit welcher Reichweite die Lunge Tröpfchen, die alle potenziell bereits Kontakt mit den Schleimhäuten hatten, in die Umwelt entlassen kann (das mag "Äpfel mit Birnen" vergleichen, aber beide Früchte habe mehr Gemeinsamkeiten, als es dieses Sprichwort glauben lässt):





Oliver Rack

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Strategy Board

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politicsfortomorrow.eu
Board Member
Open Gov & General Affairs



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